
Beim Anbau von Cannabis können verschiedene Probleme auftreten, die das Wachstum und die Gesundheit der Pflanzen beeinträchtigen. Zu den häufigsten Herausforderungen gehören gelbe Blätter, Schimmelbefall, Schädlingsbefall, Nährstoffmängel, Wurzelfäule, Licht- und Hitzestress sowie pH-Wert-Probleme. In diesem Beitrag erfährst du, wie du diese Probleme frühzeitig erkennst und effektiv behebst.
Gelbe Blätter – Ursachen und Lösungen
Gelbe Blätter sind ein häufiges Anzeichen dafür, dass mit deiner Pflanze etwas nicht stimmt. Die Ursachen können vielfältig sein:
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Nährstoffmangel: Ein Mangel an Stickstoff, Kalium oder Magnesium kann dazu führen, dass die Blätter ihre grüne Farbe verlieren und sich gelb verfärben.
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pH-Ungleichgewicht: Ein unausgeglichener pH-Wert kann die Nährstoffaufnahme der Pflanze beeinträchtigen.
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Schädlingsbefall: Spinnmilben, Blattläuse und Thripse können die Blätter schädigen und gelbe Verfärbungen verursachen.
Lösungen:
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Überprüfe den pH-Wert des Bodens und passe ihn gegebenenfalls an.
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Stelle sicher, dass deine Pflanzen ausreichend, aber nicht übermäßig gedüngt werden.
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Untersuche die Pflanzen regelmäßig auf Schädlingsbefall und ergreife entsprechende Maßnahmen.
Schimmel – Erkennen und Bekämpfen
Schimmel kann deine Ernte erheblich beeinträchtigen. Typische Anzeichen für Schimmelbefall sind:
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Weißer, flauschiger Belag: Besonders häufig auf den Blättern und Blüten.
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Grauer, staubiger Schimmel: Meistens auf den Blüten.
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Schwarze Flecken: Diese können sowohl auf den Blättern als auch auf den Stängeln erscheinen.
Lösungen:
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Sorge für eine gute Luftzirkulation und reduziere die Luftfeuchtigkeit im Grow-Raum.
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Entferne befallene Pflanzenteile sofort, um eine Ausbreitung zu verhindern.
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Verwende fungizide Mittel, wenn der Befall fortgeschritten ist.
Schädlinge – Erkennen und Bekämpfen
Schädlinge können deine Pflanzen schwächen und das Wachstum beeinträchtigen. Zu den häufigsten Schädlingen gehören:
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Spinnmilben: Diese winzigen Schädlinge verursachen gelbe Flecken und ein feines Spinnennetz auf den Blättern.
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Thripse: Kleine, schlanke Insekten, die silbrige Flecken auf den Blättern hinterlassen.
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Blattläuse: Saugen den Pflanzensaft und hinterlassen gelbe, deformierte Blätter.
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Weiße Fliegen: Diese kleinen, weißen Insekten saugen Pflanzensäfte und können Viren übertragen.
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Trauermücken: Die Larven dieser kleinen Fliegen ernähren sich von den Wurzeln und können das Wachstum hemmen.
Lösungen:
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Setze natürliche Fressfeinde wie Marienkäfer oder Raubmilben ein.
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Verwende Neemöl oder insektizide Seifenlösungen zur Bekämpfung.
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Halte den Grow-Raum sauber und kontrolliere regelmäßig auf Schädlingsbefall.
Nährstoffmängel – Erkennen und Beheben
Ein Mangel an bestimmten Nährstoffen kann das Wachstum und die Gesundheit deiner Pflanzen beeinträchtigen. Häufige Mängel sind:
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Stickstoffmangel: Führt zu gelben Blättern und reduziertem Wachstum.
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Phosphormangel: Verursacht dunkle Flecken und verzögertes Blühen.
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Kalium- und Kalziummangel: Äußert sich in braunen Blattspitzen und schwachen Stängeln.
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Magnesium- und Eisenmangel: Führt zu gelben Blättern mit grünen Adern.
Lösungen:
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Verwende einen ausgewogenen Dünger, der alle notwendigen Makro- und Mikronährstoffe enthält.
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Überprüfe den pH-Wert des Bodens, da ein unausgeglichener pH-Wert die Nährstoffaufnahme beeinträchtigen kann.
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Führe bei Bedarf eine Blattdüngung durch, um schnell Abhilfe zu schaffen.
Wurzelfäule – Ursachen, Symptome und Gegenmaßnahmen
Wurzelfäule ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die durch pathogene Mikroorganismen wie Pythium, Fusarium oder Rhizoctonia verursacht wird. Diese Erreger gedeihen besonders gut in feuchten, sauerstoffarmen Umgebungen und können das Wurzelsystem deiner Cannabispflanzen erheblich schädigen.
Symptome
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Verfärbte Wurzeln: Gesunde Wurzeln sind weiß und fest. Bei Wurzelfäule verfärben sie sich braun, werden schleimig und weich.
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Unangenehmer Geruch: Ein fauliger Geruch aus dem Wurzelbereich ist ein deutliches Warnsignal.
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Wachstumsstörungen: Die Pflanze zeigt Anzeichen von Nährstoffmangel, wie vergilbte Blätter und schlaffe Triebe, trotz ausreichender Düngung.
Ursachen
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Überwässerung: Zu viel Wasser führt zu Sauerstoffmangel im Wurzelbereich, was die Vermehrung von schädlichen Mikroorganismen begünstigt.
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Schlechte Drainage: Ein Substrat, das Wasser schlecht ableitet, erhöht das Risiko von Wurzelfäule.
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Hohe Temperaturen: Warme Bedingungen fördern das Wachstum von pathogenen Pilzen und Bakterien.
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Kontaminierte Ausrüstung: Unsachgemäß gereinigte Werkzeuge oder Behälter können Krankheitserreger übertragen.
Gegenmaßnahmen
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Pflanze inspizieren: Ziehe die Pflanze vorsichtig aus dem Topf und überprüfe das Wurzelsystem auf Anzeichen von Fäulnis.
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Befallene Wurzeln entfernen: Schneide alle betroffenen Wurzelteile mit einem sterilen Werkzeug ab.
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Desinfektion: Tauche die verbleibenden gesunden Wurzeln in eine Lösung aus Wasser und Wasserstoffperoxid (z. B. 1 Liter Wasser mit 100 ml 3%igem Wasserstoffperoxid), um verbliebene Erreger abzutöten.
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Umtopfen: Setze die Pflanze in frisches, gut durchlässiges Substrat und einen sauberen Topf um.
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Bewässerung anpassen: Gieße die Pflanze erst, wenn die oberste Erdschicht trocken ist, um Staunässe zu vermeiden.
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Umgebung kontrollieren: Halte die Temperatur im optimalen Bereich (ca. 20–24 °C) und sorge für gute Belüftung im Grow-Raum.
Durch frühzeitiges Erkennen und konsequentes Handeln kannst du die Ausbreitung der Wurzelfäule stoppen und die Gesundheit deiner Pflanzen wiederherstellen.
Fazit
Der erfolgreiche Anbau von Cannabis erfordert Aufmerksamkeit und Sorgfalt. Indem du regelmäßig deine Pflanzen überprüfst und auf Anzeichen von Problemen wie gelben Blättern, Schimmel, Schädlingen oder Wurzelfäule achtest, kannst du frühzeitig eingreifen und Schäden minimieren. Ein gesundes Wurzelsystem ist dabei die Grundlage für kräftige Pflanzen und eine reiche Ernte.
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