
Nach der Ernte und dem Trocknen deiner Cannabispflanzen beginnt ein oft unterschätzter, aber entscheidender Schritt: das Curing, auch bekannt als Aushärtung. Dieser Prozess ist essenziell, um das volle Potenzial deiner Blüten in Bezug auf Geschmack, Aroma, Potenz und Haltbarkeit zu entfalten.
Warum ist Curing so wichtig?
Das Curing ist mehr als nur ein optionaler Schritt – es ist der Schlüssel zu hochwertigem Cannabis:
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Verbesserung von Geschmack und Aroma: Durch den Abbau von Chlorophyll und anderen unerwünschten Verbindungen wird der Geschmack weicher und das Aroma intensiver.
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Erhöhung der Potenz: Ein langsames Curing kann die Umwandlung von THCA in THC fördern, was zu einer stärkeren Wirkung führt.
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Reduzierung von Härte: Gut ausgehärtetes Cannabis ist weniger kratzig beim Rauchen und angenehmer für Hals und Lunge.
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Längere Haltbarkeit: Richtig ausgehärtetes Cannabis kann über Monate hinweg gelagert werden, ohne an Qualität zu verlieren.
Vorbereitung auf das Curing
Bevor du mit dem Curing beginnst, stelle sicher, dass deine Blüten ordnungsgemäß getrocknet sind:
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Trocknungsdauer: 7–14 Tage in einem dunklen, gut belüfteten Raum bei 45–55% Luftfeuchtigkeit und 15–21 °C Temperatur.
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Trocknungsgrad: Die äußeren Teile der Blüten sollten trocken sein, während das Innere noch leicht feucht bleibt.
Der Curing-Prozess Schritt für Schritt
1. Blüten in Behälter füllen
Lege die getrockneten Blüten locker in luftdichte Glasbehälter (z. B. Einmachgläser), sodass etwa 75% des Volumens gefüllt sind. Dies ermöglicht eine ausreichende Luftzirkulation.
2. Lagerung unter kontrollierten Bedingungen
Bewahre die Gläser an einem kühlen, dunklen Ort mit einer stabilen Temperatur von 15–21 °C auf. Licht und Wärme können Cannabinoide und Terpene abbauen.
3. Tägliches „Burping“
Öffne die Gläser in der ersten Woche täglich für 2–3 Minuten, um Feuchtigkeit und Gase entweichen zu lassen und frische Luft einzulassen. Dies verhindert Schimmelbildung und fördert eine gleichmäßige Aushärtung.
4. Überwachung der Luftfeuchtigkeit
Verwende Hygrometer, um die relative Luftfeuchtigkeit (RH) in den Gläsern zu überwachen. Ein optimaler Bereich liegt zwischen 55–62%. Bei Bedarf können Feuchtigkeitsregulierer wie Boveda-Packs eingesetzt werden.
5. Dauer des Curing
Der Curing-Prozess dauert in der Regel 2–4 Wochen. Einige Connaisseurs bevorzugen jedoch eine längere Aushärtung von bis zu 6 Monaten, um ein noch besseres Ergebnis zu erzielen.
Häufige Fehler beim Curing vermeiden
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Zu hohe Luftfeuchtigkeit: Kann zu Schimmelbildung führen. Achte auf eine RH von maximal 62%.
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Zu niedrige Luftfeuchtigkeit: Führt zu übertrockneten Blüten, die an Aroma und Wirkung verlieren.
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Unzureichendes „Burping“: Kann die Bildung von anaeroben Bedingungen begünstigen, was den Geschmack negativ beeinflusst.
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Licht- und Wärmeeinwirkung: Beschleunigt den Abbau von THC und Terpenen.
Fazit: Geduld zahlt sich aus
Das Curing ist ein entscheidender Schritt, um die Qualität deiner Cannabiserzeugnisse zu maximieren. Mit der richtigen Technik und etwas Geduld wirst du mit Blüten belohnt, die in Geschmack, Aroma und Wirkung überzeugen.
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Viel Erfolg beim Curing und genieße das Ergebnis deiner sorgfältigen Arbeit!